Logistik Outsourcing – Vor- und Nachteile
Wenn es um den Transport von Gütern und Waren, die zeitgerechte Versorgung von Unternehmen mit den notwendigen Bauteilen oder um die just-in-time Lieferung von Maschinen und Arbeitsgeräten geht, setzen immer mehr Unternehmen auf Outsourcing. Zahlreiche Vorteile warten darauf, die Effizienz der Unternehmensabläufe zu erhöhen. Allerdings bedarf es wie bei allen Neuerungen im Unternehmensablauf einer klaren Strategie und einer Kosten-Nutzen-Analyse. Nur mit einem sinnvollen Konzept und einer vollständigen Abschätzung der Chancen und eventueller Risiken sollte dieser Schritt gewagt werden. Hier also jeweils fünf Vorteile und Nachteile des Outsourcings von Logistikprozessen.
Vorteile und Chancen
Ein Vorteil des Outsourcings kann sicherlich die Kostenersparnis sein. Häufig können dezidierte Logistikunternehmen Dienstleistungen günstiger anbieten als es eine eigene Logistikabteilung samt Fuhrpark und Wartungskosten liefern könnte. Auch Kosten durch mehrere Lagerstätten und Kapitalbindung werden vermieden. Das Unternehmen kann sich auf die Wertschöpfung konzentrieren, die im Produktionsbereich deutlich höher ist. Doch die zusätzlichen Verdienstmöglichkeiten und Einsparpotenziale sind nicht die einzigen Chancen. So können saisonale Spitzen im Transport, beispielsweise zu den Feiertagen, durch kurzzeitiges Outsourcing aufgefangen werden. So wird die Reaktionszeit erhöht und belieferte Kunden zufriedengestellt. Durch eine langfristige Geschäftsbeziehung mit einem Logistikunternehmen (Kontraktlogistik) werden Synergieeffekte erzeugt und die Bedürfnisse beider Geschäftspartner perfekt erfüllt. Logistikunternehmen besitzen häufig branchenspezifisches Know-how, spezielle Ausrüstung und bestens geschulte Mitarbeiter, die auch schwierige Transportaufträge problemlos bewältigen können. So können auch Sondertransporte schnell durchgeführt werden und in Kooperation mit dem Logistiker Transportprozesse optimiert werden. Zuletzt erhöht das Outsourcing auch die Kostentransparenz, da so die Logistiksparte klar getrennt vom restlichen Geschäft ist und es zu keinen Vermischungen während der Analyse kommt.
Nachteile und Risiken
Wird Outsourcing nur betrieben, um die Kosten der Logistiksparte zu drücken, so kann dies zu Problemen führen. So kann der Logistikdienstleister durch Qualitätsmängel die Produktion in Schwierigkeiten bringen und Kunden sowie Zulieferer verärgern. Ein Wechsel des Dienstleisters ist nicht unproblematisch und die Qualitätskontrolle nicht absolut. Zusätzlich bedarf es eines gewissenhaften Aufbaus der Kommunikation, um die eingesparten Kosten nicht durch Missverständnisse und Versäumnisse wieder zu verlieren. Die Kontrolle und Qualitätssicherung erfordert besonders in der Anfangsphase einen erheblichen Kostenaufwand und ein genaues Auge für Details. Wenn ein Dienstleister, etwa wegen Insolvenz oder zu hohen Transportgebühren, nicht mehr zur Verfügung steht, so müssen alle Vorbereitungsschritte erneut getroffen werden, was teilweise nach Jahren nicht einfach zu bewerkstelligen ist. Zuletzt besteht die Gefahr, dass im Unternehmen Kompetenzverluste im Logistikbereich entstehen und die Logistik nach einigen Jahren als „Black Box“ wahrgenommen wird. So werden weder geänderte Ansprüche festgestellt noch Qualitätsmängel bemerkt.